Treppenstufen selbst lackieren

Im Handwerk, gerade auch beim Streichen und Lackieren, sind es meistens die Vorarbeiten, die die eigentliche, mühevolle Arbeit ausmachen. Egal ob es Treppenstufen, Türen, Fenster oder Wände sein sollen, man möchte ja nicht einfach nur auf den Dreck streichen, wie sieht das dann aus?

Vorarbeiten

Im Fall der Treppenstufen ist daher zu empfehlen, jede einzelne Stufe abzuschrauben, wenn dies möglich ist. Viele Treppenstufen sind mit vier Schrauben fixiert, die aber oftmals eine ziemlich feste Zierkappe haben. Beim Entfernen dieser Kappen mit einem scharfen Gegenstand (Beitel, Schraubenzieher, Messer) kann es passieren, dass das Holz verletzt wird. Dies lässt sich aber sofort mit Holzkitt reparieren. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Treppe während ihrer Renovierung vollumfänglich genutzt werden kann, da stets nur eine Stufe fehlt, die ggf. durch ein ausreichend dimensioniertes Brett, das ebenfalls temporär angeschraubt werden sollte, ersetzt werden kann.


Von der jeweils zu lackierenden Stufe entfernt man den alten, schmutzigen, ausgetretenen Anstrich am Besten mit dem Bandschleifer. Das geht schnell und effektiv, aber Vorsicht, bei zu grobem Schleifmittel und zu hoher Tourenzahl ist schnell eine sichtbare Unebenheit herausgeschliffen. Dazu muss die Treppenstufe mit mindestens zwei Zwingen auf einem stabilen Arbeitstisch befestigt werden. Der Umgang mit dem Bandschleifer erfordert etwas Geschick und Erfahrung, die man sich aber an einem Übungswerkstück erst einmal aneignen kann.

Treppenstufen werden Lakiert

Die Lackierung

Bei Treppenstufen kommt man in der Regel nicht mit einer Lackierung aus. Der erste Anstrich ist eher als Grundierung des rohen Holzes aufzufassen. Dabei darf der Lack gern leicht verdünnt aufgetragen werden, damit er tiefer ins Holz eindringen und die Poren verschließen kann. Bei einem Kunstharzlack würde man z. B. mit Terpentinöl (Terpentinersatz) verdünnen, was zugleich auch als Pinselreiniger verwendet werden kann. Es gibt aber auch Lacke auf Nitrobasis, die mit Aceton verdünnbar sind. Der zweite Anstrich gleicht dann schon kleine Unebenheiten ein wenig aus, wirkt aber noch nicht so richtig homogen glänzend. Erst der dritte Anstrich erweist sich dann als dicke, attraktiv glänzende und feste Lackschicht auf dem Holz.


Früher wurde als Treppenlack gern der strapazierfähige und hochglänzende Bootslack auf Kunstharzbasis verwendet. In diesem Fall musste sehr genau darauf geachtet werden, dass dem Lack genügend Zeit zum richtigen Aushärten zur Verfügung steht (mindestens 48 Stunden), bevor man die Stufe betreten konnte. Selbstverständlich ist der Treppenlack Geschmackssache, manche bevorzugen den dezenten seidenmatten Glanz. Das Angebot an Treppenlacken ist heute fast unüberschaubar groß. Das liegt auch an den gehobenen Ansprüchen und Vorschriften für Umweltstandards. Es ist gut, dass sich umweltverträgliche Lacke auf Wasserbasis immer mehr durchgesetzt haben. Alle Lackarten mit ihren Vor- und Nachteilen hier aufzuführen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Nur stellvertretend sei vielleicht noch auf ein relativ professionelles Produkt hingewiesen: Festa PUR Profi Parkettlack - Treppenlack - Fußbodenlack, farblos und seidenmatt wird beispielsweise gleich mit dem passenden Verdünner und Härter (für den 3. Anstrich) sowie einer Verarbeitungsanleitung geliefert.